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Gemeindeseiten Lengerich

St. Benedikt Lengerich

 

Inhalt des Artikels:

Ein Blick zurück…
Namensgebung
Ein Neubau im Stil der Neugotik
Der Bau einer neuen Kirche
Der Architekt Johann Bernhard Hensen
Die äußere Wirkung der Kirche
Die Turmuhr
Die Glocken
Das Beiern
Ein Rundgang innen…
Innenausstattung Hauptschiff
Nördliches Querschiff
Altarraum
Linkes Seitenschiff
Kreuzweg
Hängekreuz
Pieta
Orgel
Renovierungsmaßnahmen
Das Marienfenster
Das Benediktfenster
Veränderungen durch die Liturgieform
Literaturnachweise
Hörbeispiel Glockenbeiern und Anfahrt

 

Ein Blick zurück…

 

Bei der ersten St. Benedikt-Kirche in Lengerich   – der heutigen evangelisch reformierten  Kirche   –   handelt es sich um eine der ältesten Kirchen im Emsland. Schon um das Jahr 800 wird eine schlichte Fachwerkkirche vermutet.

Bereits 819 wird Lengerke als „ecclesia“, d. h. „Pfarrkirche“ geführt.

Um das Jahr 1000 gab es eine sog. Kirchenburg.

Im Jahr 1269 wurde die Kirche mit allem Zubehör von den Edlen von Ahaus, von Bernhard von Ahaus im Tausch dem Benediktinerkloster Werden an der Ruhr überlassen. Diese Mönche hatten schon seit langem den Gottesdienst in der Hofkapelle verrichtet.

 

Daher ist auch die Namensgebung St. Benedikt zu erklären!

Als in den Jahren 1674-1718 jeglicher kath. Gottesdienst verboten war, fanden die Katholiken zunächst jenseits der Landesgrenzen im 10 Kilometer entfernten Harrejans Hof in Lotten bei Haselünne Zuflucht.

Ab 1715 feierten sie ihre Gottesdienste direkt hinter der Landesgrenze in einer Scheunenkirche. Zur Erinnerung steht dort das sog. „Steinerne Kreuz“.

Ab 1718 konnte erstmalig wieder im Saal der Burg und ab 1720 in einer notdürftig errichteten Fachwerkkirche am Ostrum der Gottesdienst gefeiert werden. (Ein Kreuz an der Handruper Straße gegenüber dem Maria-Anna-Haus erinnert daran).

Die ehemalige Kirche blieb bei den Reformierten und somit wurde ab 1869 eine neue Kirche gebaut, unsere heutige katholische Kirche St. Benedikt.

 

Ein Neubau im Stil der Neugotik

Es wurde eine Kirche im neugotischen Stil gebaut, nach dem Vorbild mittelalterlicher Sakralbauten im gotischen Stil, der wichtigsten Stilrichtung im Kirchenbau des 19. Jahrhunderts.

Ab etwa 1840 wurde diese Bauweise für Kirchen und deren Einrichtung allgemein empfohlen. Dieser Baustil sollte das weltliche Jerusalem höher an das himmlische Jerusalem setzen!

Frühere Steinkirchen symbolisieren Jesus Christus als den Fels nach den Worten des hl. Petrus: „Ich bin der Fels, hier will ich meine Kirche bauen“.

 

Der Bau einer neuen Kirche

Im Jahr 1862 wurden die Verhandlungen zur Wiedererlangung der alten, von den Reformierten Christen genutzte Kirche nochmals aufgenommen. Dieses Unterfangen war nicht von Erfolg gekrönt. Der Zustand der katholischen Kirche am Ostrum erforderte dringend Abhilfe.

Kirchenvorstand und Pfarrer Ruiter fanden beim Bischof Paulus Melchers zu Osnabrück Gehör und so wurde bei Baumeister Johann Bernhard Hensen eine Anfertigung des Bauplanes für 1000 Thaler in Auftrag gegeben.

Ein neuer Bauplatz war schwer zu erwerben. Daraufhin hatte Pastor Ruiter einen zum Gute Lengerich gehörenden Platz ausersehen und der Graf Droste zu Vischering in Darfeld ging darauf ein, den Platz von ca. 2 Morgen an die Gemeinde abzutreten. Aber nur unter der Bedingung, dass ihm jener Platz, auf welchem das katholische Gotteshaus stand, wieder überlassen würde. Auch die anliegenden Bewohner gaben etwas Gartenland ab.

Am 22. Mai 1866 wurde dem Lengericher Maurermeister Clemens Berlage der Zuschlag für die Ausführung erteilt und so konnte man am 01. März 1867 mit dem Bau beginnen.

Die Kirche musste für das ganze Kirchspiel Lengerich (Langen, Gersten, Handrup, Wettrup und Lengerich) sein und durfte die Baukosten von 50.000 Thaler nicht überschreiten.

Kaplan Meyerhanke und Vikar Tegeder trieben die Planungen voran und sammelten in Kollekten das nötige Geld.

Erst am 18. Mai 1870 konnte der Grundstein gelegt werden.

Nach weiteren drei Jahren war der Kirchbau so weit gediehen, dass am 18. November 1873 die feierliche Konsekration der St.-Benedikt-Kirche durch Bischof Johannes Heinrich Beckmann erfolgen konnte. (Jahrestag der Kirchweihe der röm. Lateran-Basilika, der Bischofskirche des Papstes, auch „Mutter aller Kirchen“ genannt.)

Bis 1874 konnten dann auch die Restarbeiten erledigt werden, wie ein Gedenkstein, der nun im Kircheneingang eingemauert ist, vermeldet.

 

Der Architekt Johann Bernhard Hensen

Johann Bernhard Hensen wurde am 5. September 1828 in Sögel geboren. Der Sohn eines Landwirtes lernte das Maurerhandwerk von der Pike auf.

Im Jahr 1857 bestand er die Prüfung als Maurer- und Zimmermeister beim Amt in Haselünne mit Auszeichnung. Von 1858 bis 1860 besuchte er die Polytechnische Schule in Hannover.

Bereits in seinen jungen Jahren gewann Johann Bernhard die Aufmerksamkeit des münsterschen Bischofs Johann Georg Müller, der seine Ausbildung und seinen beruflichen Werdegang künftig förderte. Bischof Müller war Mitglied im Kölner Dombauverein, in dem die Idee der Neugotik ihren Anfang genommen hat. Die Vorliebe für diese Stilrichtung übertrug sich auf seinen Günstling.

Im Laufe der Zeit erwarb sich der aus Sögel stammende Baumeister Hensen einen hervorragenden Ruf als Neugotiker in Cloppenburg und  im Oldenburger Land und brachte es schließlich bis zum Dombaumeister in Osnabrück.

Die Kirchen von Lengerich und die seines Geburtsortes Sögel dürften die letzten Kirchen gewesen sein, die er entwarf.

Die Einweihung dieser beiden Kirchen erlebte er allerdings nicht mehr, da er im Alter von nur 41 Jahren am 16. Januar 1870 in Osnabrück starb.

 

Die äußere Wirkung der Kirche

Mitten im Dorf bilden Kirche, Friedhof, Pfarrhaus, Pfarrheim, Bücherei und Kindergarten eine Oase der Ruhe, den „kleinen Vatikan“ von Lengerich.

Gebaut wurde eine dreischiffige Hallenkirche aus Sandstein mit seitlichen Ziergiebeln, dreiteiligen Maßwerkfenstern und einem quadratischen Westturm mit Pyramidendachspitze. Ebenso mit mächtigem Querhaus und Querdach mit seitlichen Giebeln über den Seitenschiffen.

Über dem Eingangstor der Kirche steht der hl. Benedikt, der Patron unserer Kirche.

Schaut man zum hohen Turm der Kirche hinauf oder auch seitlich am Mauerwerk der Kirche entlang, wundert man sich über die gewaltige Größe dieses neugotischen Kirchenbaus:

 

Bis zur Oberspitze des Kirchturmhahnes sind es 67,80 m,

das Zifferblatt der Turmuhr hat einen Durchmesser von 2,10 m,

die Kugel auf der Turmspitze 0,97 m.

Das Kreuz ist 2,73m hoch und der Hahn misst 0,85 m.

Dort, wo aus vier Turmgiebeln die schlanke Turmspitze emporwächst, sind vier Ecktürmchen und sandsteinerne Wasserspeier zu erkennen.

Seitlich bewundert man das schöne Maßwerk der Fenster, in jedem Fenster anders und in Richtung zum Altar immer kunstvoller und schöner werdend.

Ebenso erkennbar an den seitlichen runden Giebelfenstern, die sich von drei Kreiselementen je Fenster bis zur achtgliedrigen Rosette im größeren Querschiff steigern.

Diese Fenster sind vom Innern der Kirche gar nicht zu sehen und dennoch zur Ehre Gottes so reichhaltig gestaltet worden.

Zusammen mit den Giebeln lockern sie das große Dach des Längsschiffes auf und geben der ganzen Kirche mehr Leichtigkeit und Schönheit.

 

Die Turmuhr

Die Turmuhr lieferte 1874 der Uhrmacher Beyes aus Hildesheim. Das Uhrwerk ist ca. 2 Meter  hoch und besteht aus Messingzahnrädern.

Seit dem Bau der Kirche bis zum Februar 1999 (125 Jahre) waren drei Generationen der Familie Buschmeyer für das wöchentliche Aufziehen der Uhr, also das Hochziehen der Gewichte für das Uhrwerk und das Schlagwerk, verantwortlich. Nach dem Aufziehen liefen Uhrwerk und Schlagwerk für eine Woche und eine Stunde.

Seit 1999 ist der Handaufzug durch eine elektrische Funkuhr ersetzt.

 

Die Glocken

Schon bald nach der Kirchweihe wurden die ersten beiden Glocken angeschafft, nämlich 1873 die C-Glocke und 1874 die D-Glocke. Die Glocken wurden 1873 bei der Glockengießerei Radler in Hildesheim bestellt. Dabei wurden zwei Glocken, die zur Vorgängerkirche gehörten und für die neue Kirche zu klein waren, zum Umguss bereitgestellt.

Die dritte, in „G“ gestimmte Glocke konnte 1927 (Hersteller Firma Otto in Hemelingen) und die vierte, in „E“ gestimmte Glocke, 1955 angeschafft werden (Firma Petit und Edelbrock in Gescher).

Aufgrund eines Gutachtens wurden die Glocken der katholischen Kirche nicht für Kriegszwecke im 1. Weltkrieg eingeschmolzen.

Jedoch während des 2. Weltkriegs wurden zwei der damaligen drei Glocken abgeholt. Nach Kriegsende wurden sie zufällig im Lübecker Hafen entdeckt und von den Lengerichern H. Buschmeyer und H. Essmann zurückgeholt.

 

Das Beiern

Das Beiern ist ein alter Brauch, der noch heute in Lengerich am Tag vor und während der Fronleichnamsprozession gepflegt wird. Dabei werden die Kirchenglocken in festgelegten Rhythmen manuell angeschlagen.

Die Glocken sind dabei in einer schrägen Position festgestellt und die Klöppel werden an Seilen befestigt, an denen die Männer, die das Beiern durchführen, dann ziehen und die Töne erklingen lassen.

„Gebeiert“ wird vor der Prozession immer im zehnminütigen Wechsel Beiern/Pause und während der Prozession, wenn der Zug zwischen den Altären unterwegs ist.

 

Ein Rundgang innen…

Durch den Haupteingang gelangen wir in die Eingangshalle im unteren Teil des Turmes.

Dort ist zur Linken ein alter Sandstein eingemauert, der das endgültige Fertigstellungsjahr der Kirche zeigt: 1874.

Durch den zweiten Eingang betreten wir den Innenraum der neugotischen dreischiffigen Hallenkirche. Beide Seitenschiffe sind fast so hoch wie das Mittelschiff.

Der Grundriss eines Kreuzes entsteht durch den langen Mittelgang, das breite gelagerte Querschiff und den großen Chorraum mit Apsis.

Der Innenraum der Kirche hat eine Länge von 48,70 m und eine Breite von 21,50 m. Beim Querschiff erweitert sich die Breite auf 24,70 m. Das Gewölbe ist 16 m hoch.

Es wird von 12 großen Trommelsäulen getragen, die natürlich an die 12 Aposteln erinnern, auf die Christus der Herr seine Kirche gebaut hat.

 

Die reiche Innenausstattung wird von vielen Figuren geprägt:

Manche stammen noch aus der alten Fachwerkkirche an der Handruper Straße, also aus der Zeit von 1720-1873.

An den acht Hauptsäulen im Mittelschiff sind acht Heiligenfiguren, die alle im Jahr 1904 durch den damaligen Pfarrer Zurhöne angeschafft und vom Bildhauer Memken in Osnabrück angefertigt wurden, zu sehen. 1987 wurden sie von der Firma Ochsenfarth in Paderborn fachmännisch restauriert: Von vorne nach hinten:

Links der heilige Josef (mit einer Lilie), ihm gegenüber rechts die Jungfrau Maria (ohne Kind),

links der heilige Wiho (erster Bischof des Bistums Osnabrück), rechts der heilige Bonifatius (Apostel Deutschlands, ebenfalls als Bischof dargestellt). – 2. Reihe –

links der hl. Bernhard von Clairvaux (im Ordensgewand der Zisterzienser), rechts die heilige Anna (Mutter Marias). – 3. Reihe –

Links der hl. Antonius von Padua (im Mönchsgewand der Franziskaner), rechts der heilige Aloisius (in Talar und Roschett). – 4.Reihe -.

 

Im linken nördlichen Querschiff befindet sich der Taufstein aus Sandstein aus dem 18. JH.
Zu ihm gehört das Bild des hl. Johannes des Täufers an der Außenwand. Es stammt auch aus dem Hauptaltar der alten Fachwerkkirche an der Handruper Straße vom münsterschen Bildhauer H.J. König in den Jahren 1750-1760. (Barockstil)

 

An der Apsiswand links und rechts vom Tabernakel stehen vier fast lebensgroße Apostelfiguren in klassizistischem Stil vom Künstler Gerhard Georg Wessel, auch ursprünglich aus der alten Fachwerkkirche. Von links nach rechts:

Der heilige Jakobus der Ältere mit Pilgermuschel und Evangelienbuch,

der heilige Bartholomäus mit Messer in der Hand (Erinnerung an die Art seines Todes),

der heilige Thomas mit Winkelmaß in der Hand (Patron der Bauleute, Zimmerleute),

der heilige Jakobus der Jüngere mit einem Evangeliumbuch (Patron der Hutmacher).

Diese vier Figuren umrahmen die beiden kleineren Figuren des hl. Petrus (mit Schlüssel und Evangeliumbuch) und des hl. Paulus (mit Schwert und Evangeliumbuch), die beiden Apostelfürsten.

 

Im Altarraum stehen Altar, Ambo und Tabernakel aus grünem Anröchter Dolomitsandstein, vom Osnabrücker Künstlers Walter Mellmann im Jahre 1975 gefertigt.

 

Im linken Seitenschiff finden wir eine Statue des hl. Benedikt mit Abtsstab und Abtskreuz, sowie mit Buch mit seinen Ordensregeln. Auch dieses Werk vom Künstler Johann Heinrich König aus Münster stammt aus dem Barockaltar der alten Fachwerkkirche an der Handruper Straße.

 

Der Kreuzweg mit 14 Bildern wurde im Jahr 1904 angeschafft. Die einzelnen Bilder wurden farbig auf Kupferplatten gemalt, im Nazarener Stil. (Kunst der Neugotik).

 

Unser Blick wird vor allem vom großen Hängekreuz in der Mitte des Chorraumes angezogen, geschnitzt aus einer einheimischen Eiche auf dem Hof Westerbecke vom Künstler Hellerbernd aus Rhede im Jahre 1939.

 

Zurückgehend durch das südliche Seitenschiff gelangen wir zur großen Pieta, zur schmerzensreichen Mutter, vom Bildhauer Memken aus Osnabrück im Jahre 1907 geschaffen und von der Paderborner Firma Ochsenfahrt im Jahr 1985 restauriert.

 

Beim Verlassen der Kirche fällt unser Blick auf die große Orgel. Sie wurde 1991 durch die bekannte und anerkannte Orgelbaufirma Führer aus Wilhelmshaven aufgestellt und vom Orgelbaumeister Fritz Schild geschaffen.

Die Orgel hat insgesamt 35 Register und gilt als eine der besten in unserer Gegend.

 

Renovierungsmaßnahmen:

Im Jahr 1973 (Juni bis Oktober) wurden erste umfangreiche Renovierungsmaßnahmen vorgenommen aufgrund der Änderungen der Liturgieform durch das zweite Vatikanische Konzil.

In den Jahren 1983 – 1986 erfolgten weiter umfangreiche Renovierungsarbeiten, da die alten Kirchpfeiler aus Sandstein nicht mehr den Statikanforderungen entsprachen. Sie mussten mit großem technischen Aufwand entfernt und durch Betonsäulen ersetzt werden, die dann den alten Sandsteinvorbildern entsprechend bemalt wurden. Ebenso erhielt die Kirche einen neuen Anstrich, viele Figuren wurden restauriert und in neuer Anordnung wieder aufgestellt. Ebenso erfolgte die Renovierung der drei Chorfenster.

Im Außenbereich wurden starke Sturmschäden sowie fortschreitende Schäden an Dach- und Mauerwerk und am Maßwerk verschiedener Fenster festgestellt. Auch diese zunehmenden Baufälligkeiten wurden einer gründlichen Sanierung unterzogen.

Ab dem 2. Februar 1986, am Fest der „Darstellung des Herrn“, konnte die Kirche wieder benutzt werden.

 

Während beider Renovierungsphasen war die katholische Kirchengemeinde mit ihren Gottesdiensten zu Gast in der evangelisch reformierten Nachbarkirche.

 

Die Chorfenster:

Sie wurden im Jahre 1936 durch die Firma Oidmann aus Linnich im Rheinland hergestellt.

In den Nachkriegsjahren wurden sie zunächst behelfsmäßig repariert und im Jahr 1984 durch die Firma Peters in Paderborn gründlich restauriert.

 

Das Marienfenster:

Im Mittelpunkt des Fensters steht Maria, die rechte Hand segnend erhoben und den Mond zu ihren Füßen. Über ihr das Symbol des Hl. Geistes, die Taube. Maria ist die neue Eva, die Frau, deren Nachkommen der Schlange den Kopf zertritt. Mit ihrem Kind beginnt eine neue Schöpfung.

Unten erkennen wir die Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies, die Schlange als Symbol des Bösen dargestellt. Der Engel mit dem Flammenschwert versperrt ihnen den Weg ins Paradies zurück.

 

Das Christusfenster:

Christus sitzt auf einem Thron mit einem Zepter in der linken Hand und einer Krone auf dem Haupt. Mit der rechten Hand segnet er die in der Kirche versammelte Gemeinde.

Im oberen Maßwerk sehen wir die griechischen Buchstaben Alpha und Omega, will heißen, Christus ist der Anfang und das Ende, der Herr aller Zeiten. Ein Strahlenkreuz innerhalb eines Kreises symbolisiert die ganze Welt.

Zu Füßen des Königs steht eine ländliche Familie, stellvertretend für die ganze Familie.

 

Das Benediktfenster:

In der Mitte der hl. Benedikt, der Patron Europas, auch der Patron unserer Gemeinde, mit dem Abtsstab in der Hand, die Gemeinde segnend. Links und rechts zwei weitere Benediktinermönche neben ihm, der eine mit dem Evangeliumbuch, der andere mit einem Kirchenmodell in der Hand. Sie erinnern an die Mönche, die hier den Glauben verkündet haben und die erste Kirche erbauten.

Ein Mönch mit dem Finger vor dem Mund im oberen Maßwerk weist auf das rechte Schweigen, das stille Gebet und die Meditation hin.

Der gleich zweimal erkennbare Rabe betont noch einmal, dass Benedikt nicht nur ein Menschen- sondern auch ein großer Tierfreund war.

 

Veränderungen durch die Liturgieform

Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962/65) beschloss die katholische Kirche eine Liturgie-Reform, die 1972 zu einer gründlichen Veränderung und Renovierung des Kircheninneren führte, um dieser Liturgieform gerecht zu werden:

 

Der Fußboden zum Altar wurde um 40 cm gesenkt und mit deutsch-gelben Mamor neu belegt.

Die Öffnungen der früheren Seitenkapellen wurden geschlossen, damit der Altar näher zum Volk hin in die Vierung vorrückte. Die Praxis der Konzelebration der Priester sollte an EINEM Altar stattfinden, somit waren keine zusätzlichen Seitenaltäre für weitere Messen während der Hauptmesse mehr nötig.

Dort wurde die neue Priestersakristei, eigentlich ein neuer Beicht- oder Museumsraum eingerichtet, jedoch war zusätzlicher Abstellraum nötiger.

Neue Bänke, Beichtstühle, Beleuchtungskörper und Kirchenportale wurden angeschafft.

Altar, Ambo und Tabernakel aus grünlichem Anröchter Dolmitsandstein wurden zum zentralen neuen Blickfang des neu gestalteten Innenraums.

Um den Grundsatz zu verwirklichen, dass möglichst alle Kirchenbesucher das Geschehen am Altar aus nächster Nähe sehen und mitverfolgen können, wurden die neuen Bänke in beiden Querschiffen und im Mittelschiff aufgestellt, während die beiden Seitenschiffe leer blieben.

Dafür ging leider der Mittelgang verloren!

 

Literaturnachweise für die Beschreibung der katholischen Kirche in Lengerich:

1. „Lengericher Geschichten“, Ausgabe 2014

2. „Kleiner Führer durch die Pfarrkirche St. Benedikt”, Lengerich, Verfasser: Pfarrer Franz Groteschulte

3. „Kirchen und Guts-Kapellen im Altkreis Lingen“, Verfasser: Karl Schulte-Wess, Verlag Goldschmidt, Werlte 2015

4. Elisabeth Kindler, eigene Aufzeichnungen, Gästeführerausbildung

Die Quelle für die beiden Fotos der Kirchenfenster ist  „Kirchen und Guts-Kapellen im Altkreis Lingen“

Der Grundriss der Kirche stammt aus dem Kirchenführer von Pfarrer Groteschulte

Für die übrigen Fotos ist die Quelle „Thomas Kindler“

 

 

Hier können Sie die Glocken von St. Benedikt Lengerich hören

Hier geht es zum Glocken-Beiern am Fronleichnamsfest

 

Hier der Link zur Anfahrt: Über Googlemaps

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